Am 21. und 22. Juni 2023 hielt Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi im Salón de Grados der Juristischen Fakultät der Universität Oviedo (Spanien) einen internationalen methodologischen Quellenexegesekurs im Römischen Recht und Rechtsvergleichung. Der Kurs wurde von Prof. Dr. Carmen López-Rendo und Prof. Dr. María José Azaustre Fernández organisiert. Daran nahmen insgesamt 93 Professoren und Forscher aus verschiedenen spanischen Fakultäten, einschließlich der UNED, sowie aus Rumänien, Lettland, Argentinien, Brasilien, Peru, Chile und Mexiko teil.
Im Rahmen des Kurses wurde die Exegese verschiedener Rechtstexte unter reger Beteiligung der Teilnehmer durchgeführt. Besonderes Augenmerk lag auf dem Nachmittag des 22. Juni, der der Rechtsvergleichung gewidmet war. Hierbei wurde die Disziplin des Eigentumserwerbes im deutschen, französischen und spanischen Recht vor dem gemeinsamen romanistischen Hintergrund erörtert.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die abschließende Diskussion. Hier hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Vorschläge, Kommentare und Fragen einzubringen.
Anlässlich des vierzigjährigen Jubiläums der Kooperation der Universität Warschau und der Universität des Saarlandes hat Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi als Teilnehmerin einer Delegation der Universität des Saarlandes auf Einladung des Rektors der Universität Warschau, Prof. Dr. Sambor Grucza, an den diesbezüglichen Feierlichkeiten teilgenommen.
Die Delegation wurde von Vizepräsident Prof. Dr. Cornelius König und dem Sonderbeauftragten des Präsidiums für die Kooperation Prof. Dr. Roland Marti geleitet. Andere Mitglieder der Delegation waren Prof. Dr. Nine Miedema, Prof. Dr. Augustin Speyer, Prof. Dr. Stefanie Haberzettl, sowie die Verantwortliche für die Ostpartnerschaften Frau Dr. Ekaterina Klüh.
Im Rahmen des Festaktes am Freitag betonten der Vizepräsident und der Rektor der Fakultät Warschau, wie wichtig die Kooperation für die Pflege und die Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen gewesen ist und unterschrieben feierlich einen erneuten Kooperationsvertrag.
In ihrer Rede sprach Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi die bisherigen Beziehungen zwischen der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität des Saarlandes und der der Universität Warschau an, die für die Universität des Saarlandes von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Michael Martinek in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jerzy Poczobut initiiert wurde. Nach der Emeritierung von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. mult. Martinek hat Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi als seine Nachfolgerin als Direktorin des Instituts für Europäisches Recht die Kooperation mit Prof. Dr. Tomasz Giaro auf polnischer Seite fortgesetzt.
Aktuelle Forschungsthemen der Kooperation sind die Entstehungsgeschichte des polnischen Obligationenrechts sowie dessen rechtsvergleichende Betrachtung im Hinblick auf das BGB, den Code Civil, den Codice Civile und das ABGB, die UN-Behindertenrechtskonvention sowie das Internationale Privatrecht.
Als Erinnerung an die Kooperation wurde ein Baum im Garten der Universität Warschau gepflanzt. Nach einer Führung über den imposanten Campus der Universität Warschau mit ihren Schätzen an Büchern und prunkvollen Gebäuden wurden die deutschen und polnischen Teilnehmer von dem Rektor der Universität Warschau zu einem festlichen Abendessen eingeladen.
Am 19.05.23 hat Professor Chiusi einen Vortag im Rahmen einer Vorlesung an der Universität Palermo gehalten, mit dem Titel „Trasferimento della proprietà e diritto dell`arricchimento nell`esperienza giuridica europea: fondamenti romanistici e loro conseguenze”. Die Vorlesung war Teil einer Vorlesungsreihe des interdisziplinären Dottorato in pluralismi giuridici prospettive antiche e attuali zum Thema: “Certezza del diritto e Fondamenti del Diritto Europeo.”
In Sevilla fand in diesem Jahr vom 29. März bis 31. März der 67. Kongress Iberoamericano de dereche romano: „El sujeto de derecho en la expererienzia jurídica romana“ statt. Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi übernahm den Vorsitz der Sitzung im Rahmen des Kongresses und hielt einen Vortrag mit dem Titel „Subjeto colectivo y derecho“.
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Vom 06. bis 08. Februar 2023 reiste Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi im Rahmen des Erasmus+ Programms, der Universität des Saarlandes, als Gastprofessorin nach Padova, um an der Universität von Padova, innerhalb des Vorlesungsprogramms der juristischen Fakultät, einen Vortrag mit dem Titel „Su alcuni esempi famosi di giurisprudenza giuslavoristica della Corte di giustizia europea (Böttel, Paletta, Palacios de la Villa, Christel Schmidt)“ zu halten.
Im Anschluss reiste Prof. Chiusi weiter, um am 09. Februar einen Gastvortrag für Doktoranden an der Università degli Studi di Milano-Bicocca zu halten, mit dem Titel „Interazione tra la corte europea, la legislazione europea e la giurisprudenza dei tribunali nazionali“.
Exkursion zum Bundesgerichtshof und Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
Am 27. Januar 2023 fand die jährliche Exkursion des Instituts für europäisches Recht nach Karlsruhe statt. Unter den Teilnehmern befanden sich neben Studenten des Master-Studiengangs ,,Deutsches Recht und europäische Rechtsvergleichung“ auch wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts sowie ein Erasmus-Student, der derzeit an der Universität des Saarlandes Rechtswissenschaften studiert. Vormittags wohnte die Gruppe zwei interessanten Verhandlungen des V. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs bei, im Rahmen welcher sachenrechtliche Fragestellungen erörtert wurden. Im Anschluss hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, das Gerichtsgebäude des Bundesgerichtshofs besichtigen. Am Nachmittag nahm die Gruppe sodann an einer informativen Führung durch das Bundesverfassungsgericht teil und konnte so auch Einblicke in die Arbeitsweise des höchsten deutschen Gerichts gewinnen.
Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Chiusi nahm vom 14. bis 16. Dezember am internationen Kongress „Derecho, sociedad y cultura en la comedia de Plauto“ der Universität Madrid (Universidad Autónoma) teil. Spezialisten aus verschiedenen Ländern analysierten die philologischen, literarischen und rechtlichen Aspekte von Plautos Werk. Ein internationales Treffen interdisziplinärer Natur, um zu neuen Schlussfolgerungen zu gelangen, die das Studium der Arbeit, der heutigen Gesellschaft und des Gesetzes, in einem einzigen Fach verbindet. Frau Prof. Chiusi hielt einen Vortrag mit dem Titel „Observaciones sobre el derecho romano en Plauto“.
Im Rahmen der vom DAAD finanzierten Ost-Partnerschaft der UdS mit der Universität Warschau besuchte Frau Professor Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi die juristische Fakultät der Universität Warschau vom 24. bis 29.11.2022. Im Rahmen des Aufenthaltes sprach Professor Chiusi in der Rechtsschule für deutsches Recht der juristischen Fakultät über das Thema „Paletta-Fälle als wegweisende Entscheidungen des EuGH“. Während des Aufenthalts fanden weiterführende Gespräche statt, in denen die zukünftige Ausgestaltung der Kooperation erörtert wurde. Ein Schwerpunkt der weiteren Zusammenarbeit soll in der Erforschung des Einflusses des BGB auf die moderne polnische zivilrechtliche Kodifikation liegen. Darüber hinaus soll die Thematik der Geschäftsunfähigkeit vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention untersucht werden. Damit wird die von Prof. Dr. iur. Dr. rer. publ. Dr. h.c. mult. Martinek vor vielen Jahren initiierte Kooperation weiterhin erfolgversprechend fortgesetzt.
vorne v. li. Prof. Dr. Tomasz Giaro, Dekan der juristischen Fakultät Warschau und Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi, Prof. Dr. Jacob Stagl (vierter v. li) und weitere wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultät Warschau
Am 16.11.2022 fand in der Vertretung des Saarlandes bei derEuropäischen Union in Brüssel das zweite Europa-Gespräch des Rechtswissenschaftlichen Zentrums für Europaforschung statt. Das Thema in diesem Jahr lautete „Wechselwirkungen zwischen EuGH und nationalen Gerichten am Beispiel des Arbeitsrechts“. Teilnehmer waren neben Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Juliane Kokott (Generalanwältin am Gerichtshof der Europäischen Union), Inken Gallner (Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts), Prof. Dr. Karl Riesenhuber (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsches und Europäisches Handels- und Wirtschaftsrecht, Ruhr-Universität Bochum) und Staatssekretär im Ministerium der Justiz, Dr. Jens Diener. Prof. Dr. Dominik Brodowski moderierte die Podiumsdiskussion.
Begleitet wurde die Diskussion von einem kompetenten Publikum, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Rat, Parlament und Kommission sowie deutschen Richtern, unter ihnen der Präsident des saarländischen Landesarbeitsgerichts, Dr. Karl-Werner Dörr, und vielen weiteren Gästen aus Politik und Gesellschaft, die sich an dem Diskurs beteiligten.
Den Veranstaltungsbericht mit ausführlichen Informationen zum Europa-Gespräch vom 16.11.2022 finden sie hier.
In Zusammenarbeit der juristischen Fakultäten der Staatlichen Iwane-Dschawachischwili-Universität Tiflis und der Universität des Saarlandes fand im Zeitraum vom 03.10. – 09.10.2022 das 6. Deutsch-Georgische Kolloquium im Privatrecht in Tiflis (Georgien) statt. Dieses stellte nach einer Corona-bedingten Pause eine Fortsetzung der langjährigen Kooperation mit dem Ziel der Entwicklung und Festigung des postsowjetischen, georgischen Zivilrechts unter Zugrundelegung der rechtsvergleichenden Methode dar.
Unter dem bewusst allgemein gehaltenen Titel „Allgemeines Zivilrecht und einige Überlegungen im Lichte der Rechtsvergleichung“ wurden dabei die laufenden Forschungsarbeiten der jeweiligen Teilnehmer unter rechtsvergleichender Perspektive vor- und zur Diskussion gestellt. Zudem wurden die Eckpfeiler für die künftige Zusammenarbeit der beiden Universitäten gesetzt und das weitere Vorgehen im Rahmen der Kooperation koordiniert.
Frau Professor Chiusi reiste hierzu mit ihren wissenschaftlichen Mitarbeitern Christopher Ries, Ass. jur., Daniela Wolff, Ass. jur., und Tilman Sutor, Dipl. jur., nach Georgien und eröffnete das Kolloquium mit einem Vortrag zum Thema „Zu Wechselwirkungen zwischen EU-Gesetzgebung und Rechtsprechung des EuGH und der nationaler Gerichte“. Dabei verdeutlichte sie anlässlich des seitens Georgiens jüngst eingereichten Antrages auf EU-Mitgliedschaft anhand des Beispiels der Fälle „Paletta-I“ und „Paletta-II“ mögliche perspektivische Schwierigkeiten, die für die Rechtsordnung und Jurisdiktion eines Mitgliedsstaates im Geltungsbereich des Unionsrechts relevant sein können.
Sodann sprach Prof. Dr. Bessarion Zoidze über die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Schutz des postmortalen Persönlichkeitsrechts in Georgien.
Unter dem Titel „Zurück zur „Orbite“: Rückkehr des georgischen Wirtschaftsrechts zu der kontinental-europäischen Rechtsfamilie im Lichte des europäischen supranationalen Unternehmensrechts“ erläuterte Prof. Dr. Irakli Burduli im Anschluss aktuelle Entwicklungen und Perspektiven des georgischen, postsowjetischen Unternehmensrechts.
Es folgten zwei rechtsvergleichende Vorträge zu Themen des Privatversicherungsrechts. Ass. jur. Daniela Wolff stellte dabei im Rahmen ihres Vortrages die systematischen Unterschiede der Regelungen dar, die der Direktanspruch gegen den KFZ-Haftpflichtversicherer in der deutschen und georgischen Rechtsordnung erfahren hat. Assoz. Prof. Dr. Natalia Mozonelidze erläuterte sodann unter dem Titel „Bedeutung des Prämienzahlungszeitpunkts als Hauptelement des Versicherungsvertrags und damit zusammenhängende Problematik“ das zwischen dem deutschen und georgischen Recht divergierende dogmatische Verständnis der Erstprämie und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Vertragsnatur.
Im Anschluss folgten die Beiträge von Ass. jur. Christopher Ries „Zum subjektiven und objektiven Verschulden im Deliktsrecht“ und von Assoz. Prof. Dr. Sergi Djorbenadze „Zum Ehrenschutz in Georgien unter Berücksichtigung von Verleumdung in sozialen Medien“. Beide Vorträge gingen dabei rechtsvergleichend auf die Rechtslage de lege lata ein und zeigten mögliche künftige Entwicklungen auf.
Den Abschluss fand das Kolloquium mit den rechtsvergleichenden Erläuterungen zum Thema „Billigkeitsausgleich für unentgeltliche Leistungen zwischen Schenkungsrecht und Familienrecht“ von Dipl. jur. Tilman Sutor, der mögliche Lösungswege für die Problematik des Ausgleichs von Zuwendungen im Rahmen von persönlichen Näheverhältnissen aufzeigte.
v. li.: Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi, Prof. Dr. Bessarion Zoidze, Prof. Dr. Irakli Burduliv. li.: Christopher Ries, Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi, Daniela Wolff, Tilman Sutorv. li.: Maia Burduli, Prof. Dr. Irakli Burduli, Daniela Wolff, Prof. Dr. Dr. h.c. Tiziana Chiusi, Christopher Ries, Tilman Sutor, Demetre Egnatashvili